PM 28 | 31.05.2005
Pfarrer Friedrich Schorlemmer wird 60 Jahre alt
Den Wittenberger Pfarrer Friedrich Schorlemmer, der am 16. Mai 2004 seinen 60. Geburtstag feiert, würdigt Kirchenprovinz-Bischof Axel Noack als einen kritischen Geist mit Vorbildcharakter.
Den Wittenberger Pfarrer Friedrich Schorlemmer, der am 16. Mai 2004 seinen 60. Geburtstag feiert, würdigt Kirchenprovinz-Bischof Axel Noack als einen kritischen Geist mit Vorbildcharakter. „Friedrich Schorlemmer hat die Auseinandersetzung nie gescheut. Auch in Zeiten, in denen das lautstarke Sagen der eigenen Meinung zu Politik und Gesellschaft fatale Konsequenzen nach sich ziehen konnte. Friedrich Schorlemmer ist eben ein unerschrockener Geist, der das Überschreiten von Grenzen nicht scheut. Dieser Mut zum Unbequemsein war wichtig und wird es auch bleiben: für Kirche, Politik und Gesellschaft.“
Motivation für seinen Beruf und sein Engagement habe Friedrich Schorlemmer aus dem christlichen Glauben gezogen, der ihn immer wieder zum Handeln anspornte und Kraftquelle gewesen sei, so Bischof Axel Noack. Friedrich Schorlemmer sei ein sprachgewaltiger Prediger, der es verstanden habe, Menschen für die Sache Jesu Christi zu gewinnen. „Friedrich Schorlemmer hat durch seine Arbeit der Kirchenprovinz Sachsen seinen Stempel eingeprägt. Generationen von Pfarrerinnen und Pfarrern hat er als Leiter des Predigerseminars unterrichtet und beeindruckt.“
Biografische Daten zu Friedrich-Wilhelm Schorlemmer
Bekannt geworden ist Friedrich Schorlemmer unter anderem durch das Arbeiten mit Symbolhandlungen. 1983 lässt er während des Kirchentages in Wittenberg ein Schwert zu einer Pflugschar schmieden, fünf Jahre später teilt er auf dem Hallenser Christen-Treffen „20 Wittenberger Thesen“ zur Demokratisierung der DDR aus.
Friedrich-Wilhelm Schorlemmer wird 1944 in Wittenberge geboren. Er wächst im Pfarrhaus von Werben in der Altmark auf. Friedrich Schorlemmer verweigert den Wehrdienst und absolviert sein Abitur an der Volkshochschule. Von 1962 bis 1967 studiert er evangelische Theologie in Halle/Saale. Anschließend ist er als Studieninspektor an den Franckeschen Stiftungen tätig. 1970 wird Friedrich Schorlemmer Jugend- und Studentenpfarrer in Merseburg. 1978 geht er als Dozent an das Predigerseminar in Wittenberg und wird zudem Pfarrer an der Predigtstätte Martin Luthers, der Wittenberger Schlosskirche. Im September 1989 gehört Friedrich Schorlemmer zu den Mitbegründern des "Demokratischen Aufbruches", später tritt er der SPD bei. Seit 1992 arbeitet Friedrich Schorlemmer als Studienleiter an der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt in Lutherstadt Wittenberg.
Am 10. Oktober 1993 wird Friedrich Schorlemmer mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels in der Frankfurter Paulskirche ausgezeichnet. Richard von Weizsäcker charakterisiert in seiner Laudatio Friedrich Schorlemmer als einen Mann, der wie kaum ein anderer in seinen Predigten, Reden und Schriften nach der Wahrheit von Teilung und Einheit gefragt hat. „Er mahnt uns, dass wir mit Grautönen leben müssen, auch mit den eigenen, und dass wir uns dies auch zutrauen können.“