PM 49 | 03.06.2009
Wahlaufruf der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland
BEI RÜCKFRAGEN
Karolin Schulz, 03691-678515, Friedemann Kahl, 0151/59128575„Rechtsextreme Parteien sind für Christen nicht wählbar“
Das Superwahljahr beginnt am kommenden Sonntag, 7. Juni, mit der Kommunal- und Europawahl. Unter dem Motto „Steh auf, werde Licht, geh wählen“ ruft die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, ihr Stimmrecht nicht ungenutzt zu lassen. Rechtsextreme Parteien seien jedoch „für Christen nicht wählbar“, heißt es in dem Aufruf zur Wahlbeteiligung, den die Landessynode der EKM auf ihrer jüngsten Tagung beschlossen hat:
„Demokratie lebt von der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Aus den Kirchen ist im Herbst 1989 die Forderung nach freien und geheimen Wahlen auf die Straßen und Plätze getragen worden. Heute haben wir die Möglichkeit, wählen zu gehen. Diese Errungenschaft sollten wir nicht verkümmern lassen. Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland ruft alle Bürgerinnen und Bürger auf, ihr Stimmrecht zu nutzen.
Eine niedrige Wahlbeteiligung kann die Gesellschaft spalten in aktive und passive Bürgerinnen und Bürger. Zudem begünstigt eine niedrige Wahlbeteiligung den Einzug rechtsextremer Parteien in die Parlamente. Unsere Gesellschaft ist angewiesen auf ein breites bürgerschaftliches Engagement. In der Wahlbeteiligung drückt sich der Zusammenhalt einer Bürgergesellschaft aus. Mit dem Gang ins Wahllokal zeigen wir unsere Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.
Wir bitten unsere Gemeindeglieder wählen zu gehen, und mit ihrer Stimme diejenigen Parteien und Kandidaten zu stärken, die für die Menschenrechte und die freiheitliche demokratische Grundordnung stehen.
Insbesondere rechtsextreme Parteien wie die NPD sind für Christen nicht wählbar. Rechtsextremismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit sind mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar. Sie widersprechen der biblischen Botschaft von Gott als dem Schöpfer aller Menschen. Rechtsextremistische Anschauungen stehen im Widerspruch zum Versöhnungshandeln Jesu Christi, das allen Menschen gilt. Es bleibt unsere Aufgabe, Demokratie zu stärken und zu gestalten.“