PM 45 | 25.04.2012
Wiedereinweihung des Barockaltars in Otto von Bismarcks Taufkirche
BEI RÜCKFRAGEN
Pfr. Ralf Euker, 0176/22716043Festgottesdienst mit Landesbischöfin Junkermann in Schönhausen
Der Barockaltar in der Kirche in Schönhausen (Kirchenkreis Stendal) wird nach dreijährigen Restaurierungsarbeiten am Sonntag (29. April, 10 Uhr) mit einem Gottesdienst wieder eingeweiht. Die Predigt in dem Festgottesdienst hält die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Ilse Junkermann. Der Gottesdienst zur Wiedereinweihung des Altars ist der erste große Höhepunkt eines Festjahres zum 800-jährigen Bestehen der Schönhauser Kirche St. Marien und Willebrord.
Der für 120.000 Euro restaurierte Altar stammt aus dem Jahr 1712 und ist vermutlich eine Arbeit des Bildhauers Johannes Vorberg aus Reval (Tallin). Durch Feuchtigkeit und Schädlingsbefall war der Altar bis in die 1990er Jahre schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Restaurierungsarbeiten begannen 2009 und wurden von der Restauratorin Hiltrud Fritsche aus Berlin und Tischlermeister Hagen Siedler aus Schönhausen ausgeführt.
Hintergrund
Die Schönhauser Kirche St. Marien und Willebrord wurde 1212 durch den Havelberger Bischof Sigibodo der Mutter Jesu und dem Heiligen Willebrord geweiht. Die Kirche ist eine dreischiffige Backstein-Basilika. Im Dreißigjährigen Krieg wird Schönhausen 1642 niedergebrannt. Auch die Kirche wird schwer beschädigt. Der Kirchturm erhält tiefe Risse, die erst in den 1990er Jahren beseitigt wurden. Die beiden Bronzeglocken stürzen ab und zerschlagen das Tonnengewölbe im unteren Geschoss des Turms. Der Schaden ist bis heute vorhanden. Bis 1712, dem Jahr des 500-jährigen Bestehens der Schönhauser Kirche, gelingt es unter Augustus II. von Bismarck, die Kirche wieder instand zu setzten und im barocken Stil neu einzurichten. Zu dieser barocken Neueinrichtung gehört auch der Altar. Am 1. April 1815 wird im 1958 gesprengten Schloss neben der Kirche der spätere Reichskanzler Otto von Bismarck-Schönhausen geboren und am 15. Mai des selben Jahres in der Kirche getauft.
Heute zählt die Schönhauser Kirche wegen ihrer romanischen Grundstruktur zur „Straße der Romanik“. Jährlich finden bis zu 5000 Touristen den Weg in die Kirche, die im Winter an fünf und im Sommer an sieben Tagen eine „Offene Kirche“ ist
Mehr Infos zum Festprogramm unter: www.pfarrbereich-schoenhausen.de
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